Liebe Ebersheimerinnen und Ebersheimer,
bei unserer jüngsten Ortsbeiratssitzung durften wir unseren Oberbürgermeister Nino Haase begrüßen. Es entstand ein lebhafter Austausch, bei dem Ortsbeiräte und Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen direkt an ihn richten konnten – ein Zeichen lebendiger Demokratie in Ebersheim.
Ein Thema war auch die Terminvergabe im Bürgeramt. Der Oberbürgermeister betonte, dass die pandemiebedingte Maßnahme der Terminvergabe sich als effektiv erwiesen hat, da nun täglich mehr Bürgeranliegen bearbeitet werden können. Diese Praxis wird daher beibehalten. Es ist bedauerlich, dass die Vorteile unseres „Fenster to go“-Services von einigen nicht vollständig erkannt wurden. Dieser ermöglicht die unkomplizierte Abholung von Ausweispapieren ohne vorherige Terminvereinbarung – ein Service, der weit über die Grenzen von Ebersheim geschätzt wird.
Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass nicht jeder Bürger Zugang zur Online-Terminvergabe hat. Bürgerinnen und Bürger, die keinen Zugang zur Online-Terminvergabe haben, werden ebenso wie Notfälle zwischendurch behandelt. Der Oberbürgermeister hat diese Herausforderung ebenfalls erkannt und ist von unserer pragmatischen Lösung beeindruckt. Bitte zögern Sie nicht, Frau Küpper oder mich zu kontaktieren – wir stehen stets bereit, Unterstützung zu leisten. Eine spezielle Anpassung des Terminkalenders für „Ebersheimer Termine“ ist zwar nicht möglich, doch unser Ziel bleibt es, niemanden außen vor zu lassen und für alle da zu sein.
Das Thema ÖPNV und Ebersheim wurde ebenfalls angesprochen. Ich informierte über eine Veranstaltung im letzten Jahr und erwähnte, dass wir gespannt auf die Ergebnisse der Mainzer Mobilität warten.
Ich setze nun große Hoffnungen in den einstimmig verabschiedeten Antrag auf Endausbau des Ebersheimer Gewerbegebiets. Es ist an der Zeit, dass der Ausbau des Gewerbegebiets endlich voranschreitet und insbesondere die Zugänglichkeit zum Gewerbegebiet endlich realisiert wird. Für die Entwicklung unserer heimischen Wirtschaft und die Verbesserung der Infrastruktur ist dies ein entscheidender Schritt.
Eine besonders erfreuliche Nachricht ist die Aufnahme der Elterninitiative „Die kleinen Strolche“ in den Kita-Bedarfsplan als „Regelkita“. Mein Dank gilt der Verwaltung und dem Vorstand der Elterninitiative für ihr unermüdliches Engagement.
Zur Sportanlage im Kesseltal gab es auch eine Antwort, hier wurde aus einer Sanierung eine Erneuerung, glücklicherweise stand dieses Projekt zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe, auch hier ein herzliches Dankeschön an den Sportdezernenten, der auch hier zu seinem Wort steht.
Bezüglich des Internetausbaus gab es auch Informationen, die 35 % wurden leider nicht erreicht, dennoch wird auf Rückfrage des Liegenschaftsdezernates der Ausbau in Ebersheim durchgeführt.
Und nun zu einem Thema, das in Ebersheim viel diskutiert wird, nämlich das „Baugutachten“, das uns für das Jahr 2020 versprochen wurde und das, wie wir jetzt erfahren haben, erst im Jahr 2022 in Auftrag gegeben wurde.
Wir haben in Ebersheim ca. 25 ha. Fläche, die für einen Bebauungsplan herangezogen werden kann, sicherlich nicht in den nächsten 3 Jahren, der Oberbürgermeister spricht von einer Umsetzung in 2 Amtsperioden, wobei ich ihm auch zustimmen kann. Ja, wir haben den Platz, aber es gibt viele Dinge, die zu bedenken sind, und deshalb habe ich auch im Stadtrat eine persönliche Erklärung zu diesem Thema abgegeben. Ich will niemandem die Illusion nehmen, aber es wird dort nicht die klassische Einfamilienhaussiedlung entstehen, sondern es wird mehrgeschossig geplant. Deshalb wurde im Ortsbeirat bereits eine Durchmischung dieses Gebietes gefordert. Ich habe in meiner Erklärung die notwendige Infrastruktur für alle Ebersheimer, ob jung oder alt, gefordert. Meine persönliche Erklärung ist beigefügt.
Anette Odenweller Persönliche Erklärung zu TOP 50, 66, 69.1
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Mitglieder des Stadtrates,
sehr geehrte Damen und Herren,
als Stadträtin unserer weltoffenen, bunten Stadt bin ich mir meiner Verantwortung für die Mainzerinnen und Mainzer und die Not auf bezahlbaren Wohnraum sehr bewusst!
Als Ortsvorsteherin von meinem wunderschönen Stadtteil Ebersheim wird mir bei der Beschlussvorlage allerdings mulmig.
Ebersheim wird durch diese Maßnahmen seinen dörflichen, ländlichen Charakter verlieren.
Ebersheim verliert über 25 Hektar bestes Ackerland.
Ackerland, das unseren Landwirten verloren geht und dadurch auch der nachhaltigen / regionalen Landwirtschaft verloren geht.
Es ist an der Zeit, dass wir die Bedürfnisse unserer Landwirte ernst nehmen und sicherstellen, dass sie angemessen entschädigt werden für die Flächen , die sie dem Gemeinwohl opfern.
Wir verlieren grüne Oasen und Flächen, die für viele Naherholungsgebiete sind.
Aus diesen Gründen fordere ich alle Verantwortlichen auf, nicht die Fehler aus anderen Baugebieten zu machen.
In Ebersheim gibt es Frischluftschneisen/Kaltluftzonen die mehr als zu berücksichtigen sind. Frischluftschneisen sind lebenswichtig für unsere Städte, sie sind wichtige Temperaturpuffer in unseren urbanen Gebieten, wenn schon mehrgeschossig gebaut wird, dann sollten aus diesen Gründen nicht mehr als 4 Geschosse gebaut werden.
Die Häuser sollten mit der entsprechenden ökologischen Ausstattung, Solarthermie usw. ausgerüstet sein, da es in Ebersheim keine Fernwärme geben wird. Vielleicht kann das Baugebiet dann auch autark werden.
Die Infrastrukturen müssen vor dem Baubeginn bzw. Bezug vorhanden sein, hier denke ich besonders an die Grundschulerweiterung, die auch glücklicherweise bereits auf den Weg gebracht ist, die neue Grundschule muss vor Einzug ins neue Wohngebiet fertiggestellt sein, ebenso die Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer, ÖPNV muss passgenau zugeschnitten werden!!! Radwege müssen endlich umgesetzt werden, Fußgänger oder auch unsere Landwirtschaft sind ebenfalls einzubinden, hier sollte keine Gruppe gegen die andere ausgespielt werden.
Ebenso braucht Ebersheim dringend eine Pflegeeinrichtung für Senioren mit Tagescafe, hier hatte ich vor einigen Jahren schon Investoren und Grundstücke, es müssen Begegnungsstätten für alle Ebersheimer geschaffen werden, vielleicht kann nach Fertigstellung der neuen Grundschule, der alte Standort dafür genutzt werden. Ausreichend Kitaplätze und Ganztagsbetreuung müssen vorhanden sein. In Kürze ist Baubeginn für die 2-Feld-Schulturnhalle, auch hier nochmal mein Dank an den Finanzdezernenten ohne ihn würde es eine zweifeldhalle nicht geben, aber auch hier stellt sich die Frage, ob diese dann noch ausreicht.
Treten Sie bitte in einen echten Dialog mit der Landwirtschaft, dem Ortsbeirat, den Bürgerinnen und Bürgern.
Führen Sie faire Verhandlungen und lassen sie unsere Landwirte nicht für die Fehler der Wohnraumpolitik der Vergangenheit zahlen, ein Vorkaufsrecht zum Preis des Bodenrichtwertes ist indiskutabel.
Gerne stehe ich als Teil der Verwaltung für einen Austausch zur Verfügung.
Und auch hier ein Dankeschön an den Oberbürgermeister, für das heute gemachte Angebot zum Dialog mit den Landwirten, gerne lade ich die Landwirte dazu ein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Bezüglich der Bauruine an der Ecke Römerstraße/Mommenheimer Straße sind unsere Möglichkeiten derzeit begrenzt. Ich habe jedoch sowohl das Bauamt als auch das Ordnungsamt eingebunden, und das Verfahren ist in Gang gesetzt.
An Fastnacht kam es leider zu einem bedauerlichen Vorfall: Das Kriegerdenkmal vor der Kirche wurde von Kindern mit Steinen beworfen. Es ist wichtig zu betonen, dass solche Handlungen weit über harmlose Streiche hinausgehen und als Sachbeschädigung zu werten sind.
Leider müssen wir Abschied von unserem Pfarrer Geeb nehmen, der uns im Sommer verlassen wird. Er hat seine Beweggründe mitgeteilt, und es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm von ganzem Herzen für seine Dienste zu danken und ihm weiterhin Gottes reichen Segen für seine zukünftigen Aufgaben zu wünschen. Vergelts Gott, Herr Pfarrer.
Abschließend möchte ich Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest wünschen.
Den Schülerinnen und Schülern unter uns wünsche ich schöne und erholsame Ferien.
Unseren Kommunionkindern einen gesegneten Tag und Gottes Reichen Segen.
Bleiben oder werden Sie gesund.
Herzlichst Ihre Ortsvorsteherin,
Anette Odenweller


